Causa finalis

Ein Tanzstück von Gerda Raudonikis
Produktionsjahr 2002 | Dauer: 60 Minuten

»Wohin führt die Entwicklung des Menschen? Wie kommt das Individuum mit den Zwängen von Massenmechanismen zurecht? Frei nach aristotelischen Regeln hat die experimentelle Tanztheaterformation Kunas Modernus ihre Choreographie deshalb mit dem Begriff causa finalis überschrieben. Es geht also sozusagen um Endzweck.

»Am Anfang ist da nur Stille. (…) Der Boden ist übersät mit menschlichen Körpern. Licht flackert sparsam von der Seite und leise werden urwaldähnliche Geräusche vernehmbar. Es sind merkwürdige Rhythmen, die die Körper langsam aus der Starre lösen. Von den Fußspitzen ausgehend, rollen und räkeln sich die Körper allmählich zu Gruppengebilden. Dazwischen eine weibliche Gestalt, die sich durch all die Leiber hindurchwindet zu einer männlichen Figur. Bruder und Schwester in einem permanentem Annäherungsversuch an die eigenen Gefühle. Ein Versuch, der aber gegen all die aggressive Umwelt nicht immer so recht gelingen will. (…) Körperlich zupackende Verschränkungen und schräge Überkugelungen bringen für die zahlreichen Zuschauer auch witzige Momente in einer sonst stringenten Dramaturgie, die KarlHeinrich Weghorn kontrastreich zusammengestellt hat. Regisseurin Raudonikis gelingen im ständigen Hin und Her der Emotionen immer wieder belebende Wechsel zwischen anrührenden Einzelszenen und martialischen Massengruppierungen. Bis in mythisch anmutende Welten hinein. (…) Was die Choreographie immer wieder auch in spektakuläre surreale Weiten abdriften lässt, sind die ständigen verzerrenden Spiegelungen der Figuren in den Hintergrund-Glitzerfolien. Zusammen mit der untermalenden Gestaltung durch DJ Sammy ist eine sehenswerte und sensible Inszenierung entstanden, die den kräftigen Beifall verdient hatte.«

(Harald Hilpert, Braunschweiger Zeitung, 03.12 2002)

In mehrfacher Hinsicht ein Experiment! 15 Akteure, verschiedene Medien, zusammengeführt zu einer Stunde spannende Unterhaltung.

Choreografie, Regie: Gerda Raudonikis | Dramaturgie und Bühnenbild: KarlHeinrich Weghorn | Gruppentrainer: Roberto Köhn | Kostüme: Elena Neuthinger | Lichtgestaltung: Matthias Ossmann | Tongestaltung: DJ Sammy | Plakat und Programm-Gestaltung: Susanne Zimmermann | Fotografie: Uwe Brodmann | Bruder: Rosario Avanzato | Domino: Serge St. Juste | Schwester: Gerda Raudonikis | DJ: DJ Sammy | Gruppe: Melanie Becker, Katrin Dessin, Antonella Favret, Nathalie Feustel, Martin Feuler, Britta Hauf, Roberto Köhn, Silke Matthies, Philip Miller, Marie Wagner, Susanne Zimmermann

Unterstützt von: Land Niedersachsen, Niedersächsische Lottostiftung, Kloster- und Studienfonds, Auto-Export, Cebra GmbH

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